In mehreren Etappen von Donauwörth bis Tuttlingen auf dem Hauptwanderweg 1 (HW1) der Schwäbische Alb

Im April und September 2024 bin ich in 3 Etappen und insgesamt 14 Tagen den HW1 von Donauwörth bis Albstadt gewandert.

Die erste Etappe von Donauwörth bis Unterkochen lief ich im April 2024 von Freitag auf Sonntag.

Die zweite Etappe von Unterkochen nach Geislingen ging ich in Begleitung eines Arbeitskollegen am darauffolgenden April-Wochenende von Freitag bis Sonntag.

Die dritte Etappe von Gingen/Fils bis Laufen an der Eyach lief ich Ende September 2024 von Freitag bis Freitag.

Das letzte Stück von Laufen bis Tuttlingen steht noch aus und soll bald nachgeholt werden.

ETAPPE 1 / TAG 1 (42km) – Während der Woche habe ich meine Ausrüstung vorbereitet am Freitag den 5. April 2024 die Tour zu Starten.

Nachdem ich mich in Donauwörth habe absetzen lassen, starte ich um 12:00 Uhr die Tour.

Der HW1 führt über einen Schotterweg entlang der Wörnitz und landwirtschaftlichen Wegen bis zur Harburg, welche ich gegen 14:00 erreiche.

Das Wetter ist sonnig und warm, aber auch sehr windig.

Nach einer kurzen Rast im Biergarten Eisbrunn passiere ich gegen 16:20 Uhr die Ortschaft Mönchsdeggingen, von wo aus man eine sehr schöne Aussicht über das Nördlinger Ries hat.

Der Daniel von Nördlingen ist gut zu sehen, und auch der Ipf bei Bopfingen – das morgige Ziel – ist in der Ferne schon zu erkennen.

Vorbei geht es an einer schönen Quelle mit Quellgöttin die den Bautenbach speist.

Gegen 18:30 erreiche ich die Ortschaft Christgarten mit seiner bekannten Karthäuser Klosterkirche.

Da Anfang April die Sonne bereits gegen 20 Uhr untergeht war es nun an der Zeit einen Lagerplatz zu suchen.

Da aber im Waldstück nach Christgarten ein sehr grosses Wildschweingehege durchquert werden muss – und ich nicht gerne zusammen mit Wildschweinen die Nacht verbringen möchte – wird es doch fast 20 Uhr bis ich einen geeigneten Lagerplatz in der Nähe von Schweindorf finde.

Leider stelle ich beim Kochen meines Abendessens fest, dass ich gar kein Besteck dabei habe.

So muss ich an diesem Abend direkt aus der Tüte essen, was etwas umständlich ist.

ETAPPE 1/ TAG2 (31km) – Nach einer ruhigen Nacht packe ich um 7 Uhr meine Sachen zusammen und mache nach ein paar Kilometern eine Frühstückspause and einem Unterstand im Wald.

Gegen 11:00 erreiche ich Schlossberg bei Bopfingen und der Ipf ist in nächster Nähe.

In Bopfingen gönne ich mir im „Ipftreff“ Einkaufszentrum eine gebäck mit Kaffee und kaufe einen Satz Holzlöffel, da ich ja mein Besteck zu Hause vergessen habe.

Anschliessend geht die Tour am Eger-Ursprung bei Aufhausen vorbei und an einem sehr idylischen Waldkindergarten von Lauchheim.

Gegen 16:30 Uhr erreiche ich die Ortschaft Hülen mit Blick auf die das Schloß Kapfenburg.

Das Wetter ist warm und sonnig.

Kurz vor der Überquerung der A7 mache ich Pause und koche mir etwas Nudelsuppe.

Nach dem Mahl entspanne ich in meiner Hängematte und das monotone Geräusch der Autobahn führt zu einem intensiven Schläfchen am Spätnachmittag.

Um 19:00 Uhr überquere ich die A7 unsuche mit einen passenden Rastplatz im Dickicht unterhalb des Wöllersteins.

ETAPPE 1 / TAG 3 (11km) – Wie üblich packe ich bald morgens meine Sachen zusammen und mache erst Frühstück an einem passenden Unterstand oder Sitzplatz.

Es geht vorbei an „Eugens Bänkle“ bei Simmisweiler bis ich gegen 12:00 Uhr der Ursprung des „weissen Kocher“ bei Unterkochen erreiche.

Dort lasse ich micht dann abholen und beende nach 82km die erste Etappe meiner Wanderung auf dem HW1.

ETAPPE 2 / TAG 1 (16km) – Am Freitag den 12. April starte ich in Begleitung meines Arbeitskollegen Dileep gegen 14:30 Uhr die zweite Etappe auf dem HW1 in Unterkochen.

Dort geht es gleich ordentlich bergauf zum Aussichtsturm „Aalbäumle“.

Von dort haben wir einen wunderbaren Weitblick über Aalen und Hüttlingen in Richtung Ellwangen.

Es geht bergab und wieder bergauf zum Volkmarsberg.

Wir passieren gegen 16:45 Uhr den am Volksmarsbergturm des Schwäbischen Albvereins.

Dort ist eine sehr schöne und offene Heidelandschaft mit Wachholderbüschen.

Gegen 19:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz Hirtenteich bei Lauterburg.

Dort gibt es auch eine Gaststätte in der wir den Abend bei „Schnitzel mit Pommes“ und ein paar Bier ausklingen lassen.

Dileep übernachtet im Einmannzelt und ich übernachte unter meinem Biwaksack/Tarp.

Die Nacht ist trocken und ruhig.

 

ETAPPE 2 / TAG 2 (36km) –  Nach dem Frühstück geht es hoch zum Rosenstein über Heubach.

Auch dort ist die Aussicht wieder atemberaubend über Heubach, Böbingen, Abtsgmünd.

Besonders anstrengend ist der Albabstieg nach Heubach und der  anschliessende Wiederaufstieg auf die Alb.

Das kostet uns viel Zeit und wir kommen in dieser Zeit keine große Strecke voran.

Um 13:15 Uhr machen wir Pause am Naturfreundehaus Himmelreich bei alkoholfreiem Bier und Currywurst mit Pommes.

In dieser Gegend wird deutlich warum der HW1 als „schwer“ eingestuft wird – es geht ständig bergauf und bergab.

Besonders der Abstieg nach Weissenstein und anschliessende Wiederaufstieg am Weissensteiner Schloss kostet uns viel Kraft und Wille.

In Weissenstein ist der Brunnen an der Kirche, den wir gegen 17:20 Uhr erreichen, mit schönem Osterschmuck geschmückt.

Zügig marschieren wir weiter, denn es wird langsam klar, dass wir einen langen Tag vor uns haben werden, wenn wir  unser Tagesziel – den Campingplatz „5 Täler Camping“ bei Geislingen – erreichen wollen.

Die Tour geht vorbei am Flugplatz Donzdorf, wo heute Betrieb ist, und wir einen kleinen Umweg um den Flugplatz machen müssen.

Die Anzahl der Pausen werden mehr und die Abstände dazwischen immer kürzer, aber wir halten an unserem Ziel fest und erreichen bei Dämmerung den Abstieg durch den Wald auf einem kleinen Waldpfad.

Die Sicht ist durch den dunklen Wald bereits deutlich eingeschränkt und wir steigen vorsichtig ab.

Gegen 20.45 Uhr ereichen wir bei Dunkelheit erschöpft den Campingplatz „5 Täler Camping“.

Am nächsten morgen lassen wir uns nach einem kleinen Frühstück dort abholen und beenden unsere Etappe hier.

ETAPPE 3 / TAG 1 (15km) – Am 28. September 2024 starte ich meine dritte Etappe in Gingen an der Fils, nachdem ich mich dort gegen 16 Uhr von meiner Frau habe absetzen lassen.

Das Wetter ist wolkig, feucht und regnerisch.

Die Tour führt am Wasserberghaus vorbei, das um diese Jahreszeit am Freitag und bei diesem Wetter nicht geöffnet ist.

Weiter geht es über das Fuchseck.

Während einer kleinen Pause genieße ich die Aussicht in Gesellschaft von Löwin und Löwe.

Man kann deutlich die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Stuifen und Rechberg in der Ferne erkennen.

Die Tour geht weiter, vorbei am Flugplatz Nortel zum Kornberg.

Eigentlich habe ich eine Erlaubnis vom Kornberghaus, dort mein Zelt aufzustellen, aber da dieses Gebiet ein Naturschutzgebiet ist, möchte ich keine Anzeige riskieren.

Daher übernachte ich unterhalb des Kornbergs auf einer Wiese die ausserhalb des Naturschutzgebiets liegt und – laut meinem Kontakt vom Wasserberghaus – eine Zeltwiese ist, auf der regelmäßig gezeltet wird.

Das Zelt baue ich bei leichtem Nieselregen auf und die notwendige Körperhygiene muss ich leider auch bei Nieselregen vollziehen.

Als der Regen aufhört koche ich mir was zum Abendessen und schlafe danach schnell ein.

ETAPPE 3 / TAG 2 (30km) – In der Nacht hat es geregnet, aber ich habe trotzdem gut geschlafen und das Zelt ist dicht und sehr gut durchlüftet.

Morgens packe ich mein Sachen gegen 7 Uhr und setze die Tour ohne Frühstück fort.

Bei dichtem Nebel überquere ich die A7 und mache erst beim Naturfreundehaus am Bossler meine Frühstückspause.

Die Klamotten sind bereits vom Schweiß durchnässt, aber unter dem Poncho ist ein angenehm warmes Klimas und ich friere nicht.

Nach der Pause schlüpfe ich wieder in die feuchten Klamotten und wandere weiter zur Burgruine Reussenstein.

Ein paar Kilometer weiter bei der Heimensteinhöhle hat man einen  schönen Blick über das Tal zurück zur Ruine.

In der Hindenburghütte mache ich Mittagspause  und treffe einen Wanderin die auch mehrere Tage auf dem HW1 unterwegs ist.

Nach einen längeren Pause und einer angenehmen Unterhaltung geht es weiter über die Burgruine Rauber bis zur Burg Teck.

Auf der Burg Teck kehre ich gegen 17:30Uhr in der Gaststätte ein und genieße die tolle Aussicht bei Schnitzel mit Pommes und einem Weizenbier.

Bei Dämmerung gegen 18:30 Uhr steige ich Richtung Owen ab und schlage mien Lager in einer Wetterschutzhütte unterhalb der Burg auf.

Meine Zeltplane und meinen Poncho kann ich hier sehr einfach zum Trocknen aufhängen.

Anhand der zahlreichen Nägel in der Wand der Hütte wir deutlich, dass hier schon viele Wanderer übernachtet und ihre Ausrüstung an die Wand gehängt haben müssen.

Die Nacht ist ruhig – nur einmal hält ein Auto an der oberhalb vorbeiführenden Straße.

ETAPPE3 / TAG 3 ( 33km) – Am Sonntagmorgen um 8:00 Uhr gehe ich in Owen erfolglos auf die Suche nach einem Bäcker, leider ohne Erfolg.

Daher fülle ich im Friedhof meine Wasservorräte auf und habe eine nette Unterhaltung mit einer älteren Frau, die dann tatsächlich zu spät zur Kirche kommt.

Den Albaufstieg von Owen auf den Brucker Fels bekommt man nicht geschenkt – es ist sehr steil.

Aber die Aussicht lohnt sich, denn im fernen Neckartal ist noch Nebel und die Burg Teck throht auf dem gegenüberliegenden Gipfel in der Sonne.

Weiter gehts bei kaltem Wind und Sonne durch Erkenbrechtsweiler und den Heldengraben der Kelten.

Kurz vor dem Abstieg nach Bad Urach machen ich Rast am Buckleter Kapf, um ausreichend Energie für den gegenüberliegenden Aufstieg zum Bad Uracher Wasserfall zu bekommen.

Gegen 17:00 Uhr erreiche ich den Kiosk am Wasserfall von wo ich bei einem Bier die Aussicht ins Tal genieße.

Um 19:30 Uhr komme ich bei meinem Tagesziel, dem Wetterschutzgewölbe Kirchelesberg an.

Das Steingewölbe ist sehr geräumig, so das ich meine Sachen großzügig auf den Bänken verteilen kann.

Den Eingang verschließe ich winddicht mit meinem Poncho und die kleine Öffnung zwischen Poncho und Gemäuer nutzt eine Fledermaus um ebenfalls Zuflucht in dem Gewölbe zu finden.

ETAPPE 3 / TAG 4 (33km) – Um 8:30 Uhr geht es bei Regen weiter bis zum Eckfels vor der Ruine Greifenstein, wo ich um 10:45 Uhr meine Frühstückspause mache.

In Holzelfingen kaufe ich gegen Mittag Wurst, Brot, Cola und ein paar Snacks im 24-Stunden Einkaufscontainer einer.

Toll, dass es so etwas gibt !

Am Locherstein mache ich nochmal eine Rast und habe von dort einen wunderbaren Blick auf das Schloß Lichtenstein – mein nächstes Ziel.

Das Schloß erscheint so nah, aber leider ist ein Tal zu dazwischen – also erst einmal absteigen und drüber wieder hochsteigen !

Der Aufstieg lohnt sich, denn das Schloß ist sehr beeindruckend und gut erhalten. 

Da es nun Mittagszeit ist, mache ich auf dem Schloß bei alkoholfreiem Weizenbier eine Pause.

Ich lasse auch meine Wasserflaschen von der Bedienung am Tresen auffüllen – die 0.5l Flasche füllt Sie direkt am Tresen, aber die 1.5l Flasche füllt sie irgendwo anders auf, da diese nicht unter den Wasserhahn passt.

Danach geht es weiter den HW1 entlang, bis ich die Hütte auf dem Bolberg erreiche.

Die Hütte ist glücklicherweise nicht verschloßen – so wie es bei einer Schutzhütte sein soll – und so kann ich dort meinen Nacht verbringen.

Bei meiner Ankunft treffe ich dort einen Hobbyfotografen, der mir erklärt, daß er mindestens zwei Mal die Woche hier oben Fotos von der wunderbaren Aussicht macht.

Vom Bolberg aus hat man einen fast 270 Grad umfassenden Ausblick auf Tübingen und Umgebung – sowohl bei Tag als auch bei Nacht.

ETAPPE 3 / TAG 5 (25km) – Wieder geht es gegen 8:30 Uhr weiter, dieses Mal bis zum Buchbrunnen, wo ich meinen Wasservorräte auffülle, Frühstück mache und meine Unterwäsche in der  Tütenwaschmaschine reinige.

Etwa 40 Minuten nach der Frühstückpause am Buchbrunnen bekomme ich einen flauen Magen – kann mir aber leider nicht erklären wovon.

Nach etwa 1.5 Stunden beginnt dann auch der Durchfall, was nicht gerade günstig ist, wenn keine Toilette in der Nähe ist.

So setze ich dann meinen Weg fort und versuche herauszufinden womit ich mir den Magen verdorben habe, denn mit selbst-gefiltertem Wasser hatte ich noch nie Probleme gehabt.

Auf dem weiteren Weg stellt sich bei mir Schüttelfrost und Energielosigkeit ein – ein klares Zeichen dass etwas ganz und gar nicht passt.

Bei einer Pause am Dreifürstenstein mache ich mir dann einen Tee, der mir gut bekommt, aber Essen kann ich momentan nichts.

Als ich dann 20 Minuten später einen Schluck aus der Wasserflasche nehme, bemerke ich schon einen komischen Geschmack und muss mich unmittelbar danach mehrmals komplett übergeben.

Interessanterweise ist dann der Schüttefrost weg, die Energie kommt wieder und die Stimmung hellt sich auf – das kommt auch daher, dass ich nun einen tollen Blick auf die Burg Hohenzollern habe.

Dennoch beschließe ich in Jungingen ein Zimmer im Hotel Post zu buchen um dort die Nacht zu verbringen, aber tatsächlich werden es zwei Nächte, bis ich wieder bei Kräften bin und etwas Essen kann.

Den einen Tag verbringe ich fast ausschließlich im Bett – nur gegen Mittag mach ich einen Spaziergang zum Netto am Ortsrand.

ETAPPE 3 / TAG 7 (27km) – Nach einem leichten Frühstück mache ich mich  – noch leicht geschwächt – gegen 9:30 Uhr auf den Weg.

Bei Nebel, Regen und Kälte mache ich Pause in der Hütte am Himberg.

Ich vermute nun, dass der Grund für meine Übelkeit am Wasser der auf der Burg Lichtenstein abgefüllten 1.5l Flasche liegt – vermutlich abgefüllt über einen schon lange nicht mehr geöffneten Wasserhahn.

Das Wetter bleibt den ganzen Tag über neblig und feucht, und es ist keine Besserung in den nächsten Tagen in Sicht.

Da ich nun einen Tag verloren habe, müsste ich bei diesem Wetter bis Tuttlingen laufen und würde dann dort am Sonntagnachmittag in den Zug einsteigen – ungeduscht und miefig.

Das es auf diesem letzten Stück des HW1 keine andere Möglichkeit mehr gibt einen Bahnhof zu erreichen – außer in Laufen an der Eybach – beschließe ich dort noch einmal ein Zimmer zu buchen und am nächsten Tag geduscht mit dem Zug nach Hause zu fahren.

Somit endet die dritte Etappe meiner HW1 Wanderung in Laufen an der Eybach.