Von Asa Herrgard nach Alshult mit dem Kanu in 9 Etappen

Im Sommer 2002 machten mein Kumpel Dieter, mein Studienkollege Wolfgang und ich eine Kanutour im schwedischen Smaland.

Wir mieten uns ein Kanu und ein Kajak an der Alshult Kanotbas und lassen uns and das nördliche Ende nach Asa Herrgard fahren, wo wir unsere Tour starten.

Am frühen Morgen packen wir unser Auto uns fahren  – wie schon so oft – über die A7 und die Vogelfluglinie nach Schweden.

Am späten Nachmittag kommen wir im Smaland an und übernachten die erste Nacht am Zeltplatz Getnö Gard am Asnen-See.

Am nächsten Morgen buchen wir uns ein Kanu und ein Kajak mit Zubehör und lassen uns vom Vermieter zum Startpunkt im nördlichen Asa Herrgard fahren.

Dort packen wir unsere Sachen in die Boote und starten unsere Tour.

Natürlich darf das obligatorische Startbier nicht fehlen. 

Wir fahren bis zum Abend auf dem Asasjön nach Süden, wo wir am Ostufer einen schönen Lagerplatz finden – auf der Karte mit „Asasjön Vindskydd“ bezeichnet.

Nach dem ersten Anlegen und nochmaligem sortieren unserer Vorräte bereiten wir unser erstes Lager vor.

 

Eine warme Mahlzeit, ein Feierabendbier und eine ruhige Nacht später geht es weiter in Richtung Süden.

Wer in welchem Boot fährt ist nicht festgelegt und so tauschen wir täglich die Sitzplätze in den Booten.

Das Wetter ist sonning und heiß.

Am südlichen Ende des Asasjön geht es durch einen Kanal der bei Tolg in den Tolgasjön mündet. 

Der Tolgasjön ist ein relativ schmaler und langer See mit ursprünglichem Charakter, da das Ufer nicht besiedelt ist, und man die umgebende Zivilisation nicht wahrnimmt.

In den Mittagsstunden suchen wir Schutz und Schatten am Ufer unter Bäumen und Büschen. 

Im weiteren Verlauf geht es bei Aby wieder in einen Kanal der in den Helgasjön mündet.

Bei bestem Wetter schlagen wir unseren zweiten Lagerplatz am Westufer etwa 2km südlich von Aby auf.

Der Helgasjön ist ebenfalls sehr ursprünglich mit mehreren Naturreservaten und vielen kleinen Inseln.

Wir fahren östlich des Helgö Naturreservats vorbei zu der großen Stadt Vaxjö. 

Dort passieren wir wieder einen Kanal zwischen den Stadteilen Räppe und Bredvik der uns in den See Bergkravasjö führt. 

Hier müssen wir unsere Boote dann auch zweimal aus dem Wasser nehmen und zu Fuß einige Meter portieren.

Im weiteren Verlauf dieses Tages fahren wir über die Seen Krakesjön und Gemlasjön in Richtung Furen.

Am Übergang zwischen diesen Seen ist ein sehr interessanter Wildwasserabschnitt mit kleinen, natürlichen Staustufen und sehr niedrigem Wasserstand.

Das Kanu muss zu Fuß gezogen werden, aber mit dem Kajak haben wir viel Spaß auf dieser Strecke.

Unser dritter Lagerplatz bei Öja war keine gute Wahl, denn am Flußufer hat es Millionen von Moskitos die uns das Leben an diesem Abend schwer machen.

 

Über den See Furen und weitere Kanalkilometer kommen wir bei Mjölnaretorpet am See Salen an. 

Ab hier kommt nur noch eine Kanalpassage bei Huseby Bruk, aber wir können erst einmal wieder die Weite der schwedischen Seen genießen.

Unser vierter Lagerplatz ist der Badeplatz bei Törnakra, etwa 1km nördlich der Kanalpassage.

Der Sandstrand sorgt für karibische Stimmung am Abend.

 

Am nächsten Tag erreichen wir den See Asnen. 

Das ist der größte See auf unserer Tour und bietet viele Möglichkeiten zum Lagern und Übernachten.

An diesem Tag fahren wir bis kurz vor Torne und schlagen am Westufer unser fünftes Lager auf.

Ein einfache Feuerstelle mit Sitzmöglichkeit lädt uns dort zum Bleiben ein. 

 

Bei leichter Bewölkung geht es am nächsten Tag weiter am Westufer entlang nach Süden.

Auf einer Landzunge nördlich von Hulevik finden wir einen Premium-Lagerplatz mit Hütte, Tischen, Sitzplätzen, Feuerstelle vor.

Sogar ein einfacher Backofen mit Gitterrost ist vorhanden.

 

Da sich in unserem Proviant auch eine Packung Brotbackmischung befindet, heizen wir kurzerhand den Backofen an.

Wolfang kümmert sich um den Teig und nach kurzer Gehzeit kommen die wohlgeformten Teiglinge in die Glut.

Durch regelmäßige Kontrolle des Backguts gelingt es uns die Laibe zum richtigen Zeitpunkt gut durchgebacken  aus der Glut zu holen.

 

Während das Brot abkühlt und die Sonne sich wieder blicken lässt nutzen wir den vorhandene Steg und den wunderbaren See um die notwendige Körperhygiene zu betreiben. 

Gegen Abend genießen wir auf unseren Premium-Plätzen direkt am Strand unser frisch gebackenes Brot.

Das ist das Beste was wir seit langem gegessen haben.

So geht die sechste Etappe bei windstille und schönster Abendsonne zu Ende. 

Auf unserer siebten Etappe überqueren wir den Asnen nach Osten.

Dabei fahren wir nördlich der drei großen Inseln vorbei bis zum nördlichsten Lagerplatz (Sommare Udde) der Getnö Gard Halbinsel.

Dort haben wir auch zum ersten Mal Glück beim Angeln.

Dieter fängt einen schönen Zander den wir mit Reis zum Abendessen zubereiten.

An diesem Abend sehen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Der nächste Morgen empfängt uns mit Nebel, aber die Sonne braucht nicht lange um diesen wieder aufzulösen. 

Auf unserer achten und vorletzten Etappe kommen wir noch an einer einsam gelegenen Saunahütte vorbei.

Die Hütte ist unverschlossen und so einladend, dass wir kurzerhand ein Feuer im Ofen entfachen und ein paar Saunagänge machen.

Das hat auch den Vorteil, daß wir tiefengereinigt unsere letzte Nacht im Zelt verbringen, bevor wir die Tour morgen beenden.

Nach dieser Wellness-Einheit machen wir uns weiter auf den Weg zu unserem letzten Lager. 

Unser achter Lagerplatz ist Toftasa, etwa fünf Kilometer nördlich von Alshult.

Dort machen wir uns aus den Resten des Proviants noch einmal ein reichliches Mahl.

Wir stellen auch sicher, dass wir am Ende der Tour keine vollen Bierdosen mehr übrig haben.

Bei Aufbruch zur neunten und letzten Etappe lassen wir nur einen kurzen Moment die Köpfe hängen, bevor wir wieder in See stechen.

Am Ziel unserer Tour geben wir unser Kanu und Kajak bei der Alshult Kanotbas ab.

Danach fahren wir mit dem Auto in den Norden nach Gemla, wo wir am Abend auf einer Krebsfarm ein leckeres Krebsgericht genießen.

Wir schlagen unser Zelt ein letztes Mal auf, aber an Schlaf ist in dieser Nacht nicht zu denken, denn das Eiweiß der Krebse führt bei unseren, auf Diät gehaltenen Körpern, zu Rastlosigkeit und Unruhe, welche uns die ganze Nacht wach hält.

Etwas übernächtigt treten wir am nächsten Morgen unsere Heimfahrt an und sind am späten Abend wieder im Schwabenland. Schön wars !